Gastherme - So funktioniert Deutschland meistbenutzte Heizung

Gastherme - So funktioniert Deutschland meistbenutzte Heizung

Die Gastherme ist die in Deutschland am häufigsten verbaute Heizung. Wir erklären Ihnen, wie Sie funktioniert, welche Vorteile sie hat und welche Alternativen es gibt. Zudem zeigen wir, ob und wo es im Jahr 2023 noch Förderungen für die Gastherme gibt und warum sie auch bei einer Hybridheizung verwendet werden kann.

Das Wichtigste im Überblick 

  • Eine Gastherme ist eine Heizung, die mithilfe von Erdgas oder Flüssiggas betrieben wird. Sie ist in erster Linie für die Raumwärme verantwortlich, in einigen seltenen Fällen auch für Warmwasser
  • Viele Heizungsarten sind im Grunde eine Gastherme, denn dies ist nur ein Oberbegriff. Also beispielsweise eine Wandheizung, eine Etagenheizung oder auch eine Fußbodenheizung
  • Bei der Gastherme entsteht immer Wärme durch Verbrennung des Gases – im Anschluss wird diese an die Wasserrohre in der Wand übertragen und im Haus verteilt
  • Die Gasheizung lässt sich auch in einem hybriden Heizsystem einsetzen – wie das geht, schauen wir uns später noch an

Wie funktioniert die moderne Gastherme?

Egal ob Flüssig- oder Erdgas – die Gastherme erzeugt die Raumwärme immer durch Verbrennung. Damit Sie besser verstehen können, wie Ihre Heizung eigentlich arbeitet, hier eine kurze Erklärung:

Das Gas wird zunächst über eine Gasleitung in die Gastherme geleitet. Einen Tank, wie etwa bei der Ölheizung, gibt es hier nicht. Gesteuert wird diese Zufuhr von einem automatischen Gasregler, welcher die Gaszufuhr an die benötigte Wärmemenge anpasst. Damit eine effiziente Verbrennung stattfinden kann, braucht es Luft – diese kommt durch Lufteinlässe in die Heizung und wird ebenfalls automatisch gesteuert.

In der Verbrennungskammer wird dann das Gas verbrannt – hierbei entstehen hohe Temperaturen, die das Heizen erst möglich machen. Diese Hitze überträgt die Gastherme an den Wärmetauscher, welcher mit den Wasserleitungen verbunden ist und dieses erwärmt. Das Wasser in den Leitungen kommt nie mit den Verbrennungsgasen in Berührung.

Je nach Bedarf leitet die automatische Steuerung der Heizung das Wasser dann direkt in den Heizkreislauf oder in den Warmwasserspeicher der Heizung. Auch in Fußbodenheizungen und Radiatoren kann das Wasser dann genutzt werden.

Moderne Heizungen werden komplett automatisch gesteuert. Sie passen Heizbedarf, Luftzufuhr und andere Faktoren automatisch dem Verbrauch im Haus an. Die Abgase werden in der Regel über einen Schornstein abgeleitet.

Tipp: Wenn Sie mehr zum Öl- und Gasheizungsverbot der Bundesregierung erfahren möchten, klicken Sie hier.

Kritik: So umweltschädlich ist die Gastherme

Wir starten mit dem wohl aktuellsten Aspekt bei Gasheizungen – den negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Gerade in den letzten Jahren hat die Kritik an Heizungen mit fossilen Brennstoffen enorm zugenommen, doch ist das auch berechtigt?

Gerade in alten Gebäuden, in welchen die Gasheizung schon immer verbaut ist, lohnt es sich nicht immer, ein neues System einzubauen. Bei allen umwelttechnischen Nachteilen der Gastherme muss man dennoch einige Vorteile hervorheben:

  • Im Vergleich zur Öl- oder Kohleheizung verursacht die Gasheizung in der Regel weniger Treibhausgasemissionen, da das Erdgas sauberer verbrennt
  • Zudem sind Gasheizungen sehr effizient – sie wandeln den größten Teil des verbrannten Gases auch tatsächlich in Wärme um, was bei anderen Systemen nicht der Fall ist
  • Auch die Schnelligkeit spielt eine wesentliche Rolle, denn Gasheizungen heizen sich deutlich schneller auf als beispielsweise Ölkessel

Die negativen Seiten der Gasheizung

Trotz der genannten Vorteile ist die Gastherme keine Heizung für die Zukunft – sie ist nach wie vor auf fossile Brennstoffe angewiesen, welche bald nicht mehr verfügbar sei werden. Zudem sind das die Nachteile der Gasheizung:

  • Trotz der effizienten Verbrennung entstehen Treibhausgase, welche in die Umwelt geleitet werden. Umweltfreundlich ist das nicht
  • Lange Transportwege verschlechtern die Ökobilanz der Gasheizung weiter – der Großteil des Brennstoffes kommt aus Russland oder den Emiraten
  • Methan ist ein besonders umweltschädliches Treibhausgas. Es entsteht beim Transport, der Förderung und der Nutzung von Erdgas
  • Preisabhängigkeiten sind bei Erdgas ein wesentlicher Faktor. Es kann nicht gelagert werden und aus diesem Grund müssen Sie immer den aktuellen Tageskurs bezahlen

Die bessere Lösung sind also in den meisten Fällen moderne Alternativen zur Gasheizung – etwa Infrarotheizungen, Solarthermie oder auch Wärmepumpen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie eine bestehende Heizung zwangsläufig ausbauen müssen. Die Hybridheizung ist die passende Lösung für Sie, wenn Sie die Vorteile von zwei Systemen nutzen möchten.

Schon gewusst: Infrarotheizungen gelten als das Heizsystem der Zukunft. Die kleinen Paneele lassen sich beinahe überall anbringen und können optimal an den Heizbedarf angepasst werden. Zudem sind sie portabel und lassen sich schnell & unkompliziert abmontieren.

Übersicht: Förderung für Gasheizungen 2023 

Leider gibt es im Jahr 2023 keine Förderungen für Gasheizungen mehr. Durch die Überarbeitung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde das dazugehörige Gesetz mehrfach geändert und nun gestrichen. Diese Streichung bezieht sich leider auch auf Hybridheizungen mit Gasthermen.

Eine neue Gasheizung ist also mit hohen Kosten verbunden – diese bewegen sich in der Regel zwischen 7.500 und 12.500 Euro. Dennoch lohnt sich die Anschaffung in vielen Fällen, besonders dann, wenn Sie nur ein altes System ohne Brennwerttechnik nutzen. Moderne Systeme sind zwar zunächst einmal teuer, rechnen sich dann jedoch wieder über die eingesparten Heizkosten.

Hybridheizung mit der Gastherme – Wie geht das?

Die Hybridheizung wird in den letzten Jahren immer beliebter. Sie beschreibt die parallele Nutzung von zwei Heizsystemen, wobei immer das gerade effizientere System anspringt. Auch die Gasheizung eignet sich sehr gut für dieses Prinzip.

Beispielsweise können Sie die Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren – hierbei ergeben sich zahlreiche Vorteile. Die Wärmepumpe sorgt beinahe das ganze Jahr für Warmwasser und eine angenehme Raumtemperatur – je nachdem, für welche Art Sie sich entscheiden. Besonders effizient sind hier Erd-Wärmepumpen, wobei diese beinahe alleinig ausreichen. Luft-Luft-Wärmepumpen sind daher eine bessere Wahl. Sobald es draußen dann etwas kälter wird, springt automatisch die Gastherme an und sorgt für angenehme Wärme – so holen Sie das meiste aus beiden Systemen raus.

Um die Steuerung kümmert sich hier ein smarter Regler, Sie selbst müssen nichts einstellen oder ändern – die ideale Lösung für energetische Sanierungen von Wohngebäuden.

Fazit zur Gastherme 

Moderne Gasheizungen arbeiten umweltschonend und effizient – dennoch gehört die Zukunft moderneren Heizungen wie der Wärmepumpe. Bei der energetischen Sanierung eines Gebäudes kann es sich dennoch lohnen, bestehende Gasthermen installiert zu lassen – besonders aus Kostengründen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesem Artikel ein bisschen weiterhelfen!

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